Anfang dieses Jahres fand der KARIBU-Workshop erstmals in Kerugoya in der Nähe des Mount Kenya statt. Insgesamt nahmen 10 Schwestern und Pfleger aus verschiedenen Kinderabteilungen des ortsansässigen Krankenhauses an der 4-tägigen Schulung teil. Schwerpunkte im theoretischen Teil des Workshops waren ernsthafte kindliche Augenerkrankungen sowie deren Früherkennung und Behandlung. Im praktischen Teil wurden Kinder auf der Kinderstation und in einer Grundschule gescreent.
Am Mittwoch der KARIBU-Woche besuchte Victor, ein 20-jähriger junger Mann, die Augenklinik. Er war eines der kleinen Kinder, die im Jahr 2000 auf Initiative der deutschen Mitarbeiter der Universitäts-Augenklinik in Nairobi und mithilfe von Frau Paschke zur Behandlung ihrer Erkrankung nach Deutschland geflogen wurden. Victor litt an einem bösartigen Augentumor (Retinoblastom). Ohne eine frühzeitige Behandlung ist der Fortlauf dieser Augenerkrankung tödlich.
Victors rechtes Auge wurde im Universitätsklinikum Essen entfernt, das linke Auge bestrahlt. Es weist nun eine Sehschärfe von 30 % auf. Die rechte Augenhöhle des jungen Mannes muss nun operativ neu versorgt und eine neue Augenprothese angefertigt werden. Dafür stehen Gelder aus dem KARIBU-Notfallfonds zur Verfügung.
Als Folge eines Hirntumors, der 2006 operiert wurde, besteht bei Victor eine Epilepsie, die medikamentös behandelt werden muss. Trotz dieses Schicksals ist Victor ein offener und munterer junger Mann.
Für alle Workshop-Teilnehmer war es sehr berührend, einen Patienten kennenzulernen, der ohne die frühzeitig eingeleitete Behandlung seines Retinoblastoms nicht überlebt hätte.